Mittwoch, 28. Februar 2007
Ich spiel doch nicht mit Handys!


Man stelle sich folgende Situation und anschließenden Dialog vor: Heute hat er sein neues Handy bekommen. Vom Paketdienst. Ich habe es nicht ausgepackt. Das wollte ich schon IHM überlassen. Ich stellte das Packet also schön auf den Tisch im Wohnzimmer und wartete bis er nach Hause kam.

Das Paket wurde aufgerissen, sein Inhalt über den Fußboden verteilt und erst einmal erkundet, was an dem Handy so alles dran war: Taschenlampe, Kamera, Radio und Kompass. Es war also ein Outdoor-Handy. Wasserdicht und sogar gummiert. Ganz wichtig für ihn, er wirft nämlich immer alles runter (Ich muss mal kurz was aktuelles einfügen: Gerade wirft er das Telefon immer von der einen Ecke des Raumes in die nächste und freut sich, dass nichts passiert ...)

Jedenfalls trug sich vor ungefähr zwanzig Minuten folgender Dialog in dieser Wohnung zu:

Ich: Also ich schau noch mal kurz ins Netz und geh dann mit einem Buch ins Bett. Vielleicht willst du ja mitkommen. Mit einer Zeitung oder so ...

Er: Schweigen (während er an seinem Handy rumdrückte)

Ich: Oder du nimmst dein Handy mit ins Bett und spielst dort damit noch rum.

Er: Nee. Niemals. Ich bin doch nicht verrückt. Mit dem Handy spielen, das hab ich früher mal gemacht.

Ich wiederhole nur zu gerne, dass dieser Dialog jetzt zwanzig Minuten zurückliegt. Er lümmelt mittlerweile immer noch auf dem Fußboden. Und ja, er hat das Handy in der Hand.

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Nachtrag: Wie er sich mit seinem neuen Handy unterhielt
Er: Das Handy ist ja besser als ich gedacht habe.
Er: Du musst wieder angehen, los.
Er: Geil
Er: Ein Handy, was leuchtet.
Er: Und dann geht es wieder aus.
Er: Und ein kleiner Kompass ist auch wieder dran. Wenn du nicht mehr weißt, wo du bist, fragst du einfach mich. Sehr schön.
Er: Was für ein kleines Spielzeug.
Er: Was haben wir noch für Spaßsachen. Radio ist ja auch sehr geil.
Er: Das kleine Mistding kann ja doch eine Menge. Und ich kann es ins Wasser schmeißen.
Er: Das kleine Schwarze. Und nachts sieht es ja richtig gut aus.
Er: Ich habe dich wohl unterschätzt, Telefon. Vor allem die Wasserwaage, die da dabei ist. Mein kleines Handy.
Er: Mhm. Bildschirmschoner.
Er: Oh ist das hell. Und für einen Euro schmeißen die das raus.
Er: In der DDR wärst du der König mit diesem Handy.
Er: Jetzt ist es wieder aus. Sehr schön. Und wenn man ein bisschen Langeweile hat, kann man Radio hören, während man mit dem Licht leuchtet oder sich fragt, wo ist denn eigentlich Norden. Oder den Countdown einstellen.
Er: Meinst du das stimmt mit dem Norden? Ist da drüben wirklich Norden? Geil. Norden ist da, wo der Pfeil hinzeigt.
Er: Programme? Was ist das denn? Oh, der Fitnesscoach. Oh, den mach ich mal auf. Geben Sie ihre persönlichen Daten ein. Password? Weiß ich nicht. Hab ich nicht. Ich komm hier noch nicht so klar. Programm wird geschlossen??? Hallo???

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Wie er mich krank machte ...


So. Erst mal Entwarnung. Nachdem ER sich schon Sorgen um mich gemacht hat, kann ich heute mal alle beruhigen. Es scheint Licht am Ende des Tunnels. Aber dazu vielleicht ein anderes Mal mehr.

Heute Morgen hatte ich nämlich ein ganz anderes Problem. Also, falsch. Eigentlich hatte ich erst gar kein Problem und dann, dank ihm, ein ziemlich großes. Und ekelig war es noch dazu ...

Seit Wochen liegt er mir in den Ohren, dass ich unbedingt mal meinen Reizhusten (der komischerweise immer nur nachts auftritt) abklären lassen soll. Nun bin ich nicht gerade ein Fan von Ärzten. Die Geschichte mit meinem abgebrochenen Zahn hatten wir hier ja schon mal.


Heute Morgen war die Gelegenheit aber günstig und ich ließ mich von ihm überreden, die Ärztin gleich hier in der Straße aufzusuchen. Eigentlich ging es mir ganz gut. Ein bisschen müde vielleicht, aber ich hatte auch schlecht geschlafen. Nun denn, frohen Mutes machte ich mich also auf, die Sache mit meinem Husten abklären zu lassen.

Und obwohl hier in der Gegend gerade Noro-Virus-Alarm ist, war das Wartezimmer erstaunlich leer. Super, dachte ich. Bin ich schnell wieder zu Hause. Dann kam alles anders. Als ich der Frau in Weiß die Symptome schilderte, schaute sie mich ziemlich besorgt an, griff zu ihrem Lieblingsinstrument und schaute mir mit einer Mini-Taschenlampe in den Hals.

Ihr "Wissen Sie, was Sie haben?" klang irgendwie gar nicht beruhigend. Noch bevor ich überhaupt etwas antworten konnte, drückte sie mir ihre Taschenlampe in die Hand und schickte mich zum Spiegel. "Sagen Sie mal Ahhhh. Und? Was sehen sie?"

Iiiiieh. Iiiiieh und noch mal Iiiiiieh. Mein ganzer Rachen war gerötet und mit weißen Pünktchen übersät. "Eiter", erklärte sie mir stolz. Mein Frühstück lag keine zwanzig Minuten zurück.

Eitrige Mandelentzündung. Na toll. Was für eine Diagnose. Bevor ich diese Praxis betrat, fühlte ich mich gesund. Oder zumindest nicht übermäßig krank. Mit einem Rezept, einer Krankschreibung und einer Überweisung zum Lungenarzt trabte ich nach Hause.

Vielen Dank auch, Herr Marc Sandt. Dafür spiele ich jetzt den Rest der Woche die Leidende!!!!

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