Samstag, 5. Mai 2007
Sonntagskleidung


Ich habe es schon kommen sehen, als ER >>>>> zu seinem Blog heute morgen kurz nach dem Aufstehen zum neuen Kleiderschrank schlich. Vorsichtig, ganz leise, damit ich nicht aufwache (ich beobachtete ihn natürlich wie immer aus dem Augenwinkel) öffnete er den Schrank und zog das helle, wirklich sehr schöne Polo-Shirt heraus, das wir erst gestern für ihn gekauft hatten.

Vorsichtig tippelte er ins Bad. In der nächsten Stunde war - wie jeden Morgen - außer dem Wasserhahn, dem Rauschen des Föns und diversen Herunterfallgeräuschen nichts hören.

Nach seinem umfangreichen Wellness-Programm erhob auch ich mich aus den Federn und sagte ihm mehrmals, dass das neue Shirt wirklich toll sei. Den zweifelnden Unterton in meiner Stimme schien er jedoch gekonnt zu ignorieren. Mir war in diesem Moment schon Angst und Bange. Denn: Ich wusste, was er heute morgen vor hatte. Gestern Abend noch hatte er mir von seinem Plan erzählt.

Er packte also seine sieben Sachen zusammen und verließ die Wohnung. Eine Stunde in etwa hatte er für sein Vorhaben eingeplant. Und um das Frühstück wollte er sich im Anschluss auch noch kümmern.

Ich schwieg und ließ ihn ziehen.

Zwei Stunden später war er zurück. Ohne Frühstück. Werkstatt Nummer 1 hatte ihm eine Wartezeit von drei Stunden angedroht. Werkstatt Nummer 2 war ebenfalls voll. Erst bei Werkstatt Nummer 3 war er fündig geworden. Seine Jeans wanderte umgehend in die Waschmaschine, der Kragen seines neues Polo-Shirts hatte auf wundersame Weise die Farbe gewechselt (erinnert sich noch jemand an die Matchbox-Autos, die unter warmen Wasser plötzlich schwarz oder weiß wurden?) und der Rest des Shirts freute sich über diverse Reifenspuren. Und von den weißen Schuhen, die er trug, will ich gar nicht berichten.

Ich möchte ja nicht mütterlich dahergekommen, aber, lieber Marc Sandt: Muss man denn zum Reifenwechseln die besten Sachen anziehen?

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