Donnerstag, 15. Februar 2007
Zahnbürstenzugutbehandlerin


Ich hatte mir die Worte bereits seit Tagen zurecht gelegt und die Sätze Nacht für Nacht ausformuliert. Ich sah den Beitrag quasi schon vor mir: "Zahnbürstenvernichter" sollte er heißen. Und jetzt ist alles anders. Aber von vorne:

Es gibt Dinge in diesem Haushalt, die verbrauchen sich einfach unheimlich schnell. So bekommen wir es relativ leicht hin, pro Woche eine Packung mit fünfzig Teelichtern zu leeren. Auch ein ziemlich bekannter Kaffeeanbieter wird, wenn er nur so Kunden hat wie IHN . >> zu seinem Blog und mich, niemals pleite gehen. Eine 500-Gramm-Packung ist für uns nichts. Gleiches gilt für die Kaffeesahnehersteller. Unser Lieblingseinkaufsmarkt hat sich mittlerweile sogar unserem Kaufverhalten angepasst und gibt die Kaffeesahne jetzt schon in 250 ml Flaschen ab.

Und dann gibt es auch noch die Drogeriekette, in der die Verkäuferinnen schon freudig in die Hände klatschen, wenn ich den Laden betrete. Denn sie wissen: Ich werde wieder ein kleines Vermögen bei ihnen lassen:
Waschmittel (Tabs, weil der Herr die ja "besser dosieren kann"), Shampoo (weil ja nur das "das beste überhaupt ist"), Haarspray ("am besten gleich zwei Dosen, okay?") and so on.

Als letztes steht dann auf meiner Einkaufsliste: ZAHNBÜRSTE. Ich habe keine Ahnung, was er mit den Dingern macht, aber er braucht doch tatsächlich alle vier Wochen eine neue. Nicht, dass er die alte einfach nicht mehr haben will, sich eine neue Farbe wünscht oder dem Reinlichkeitszwang verfallen ist. Nein, die Bürste ist einfach nicht mehr zu gebrauchen. Sieht aus, als würde er zwischen Backen- und Schneidezahn auch noch die Fliesenfugen putzen, unter dem Waschbeckenunterschrank sauber machen und Handtuchständer polieren. Das Teil ist nach vier Wochen komplett hin.

Erst gestern habe ich ihm wieder eine neue mitgebracht und heute morgen gibt es schon wieder erste Anzeichen von roher Gewaltanwendung. Die Borsten biegen sich in alle Himmelsrichtungen.

Schon mehrmals habe ich gebetsmühlenartig den Satz gepredigt: "Drück doch nicht so auf. Das kann doch nicht normal sein, dass mal alle vier Wochen eine neue Zahnbürste braucht!" Und soll ich euch jetzt was sagen? Das kann es anscheinend doch. Ich habe es eben im Internet entdeckt. Da steht doch tatsächlich: "Wechseln sie ihre Zahnbürste regelmäßig. Spätestens alle vier Wochen!" Hallo? In was für einer Welt lebe ich eigentlich? Habe ich die letzten 24 Jahre was verpasst? Alle vier Wochen???

Und so schnell wird aus einem Text über IHN mit dem Namen "Zahnbürstenvernichter" ein Text über SIE namens "Zahnbürstenzugutbehandlerin".

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Ja, das ist nicht gut. Man kann seine Zähne auch durch putzen schädigen. Nicht nur steter Tropfen hölt den Stein, nein auch die weichste Bürste schafft auf dauer den härtesten Zahnschmelz.

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also ria kaut auf ihren zahnbürsten schonmal rum, die sehen dann auch ziemlich ... sagen wir mal ... interessant aus

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