Montag, 18. Dezember 2006
Ein Mann mit Herz


Nachdem ich in den letzten Wochen ja immer mal ein wenig über IHN >> zu seinem Blog abgelästert habe, wird es heute Zeit, mal etwas Postives über ihn zu verkünden. Denn ja, er hat gute Seiten. Und sogar ziemlich viele.

Eine ist sein großes Herz. Ein Riesenherz.
Die Geschichte mit dem radamputierten Staubsauger, der in unserer Wohnung lebt, ist der beste Beweis.

Aufgrund unserer Wohnsituation haben wir viele Dinge doppelt. Sehr viele. Wenn nicht sogar fast alle. Ich denke da nur an Waschmaschinen, Küchen, Bügelbretter, Betten, Schränke, etc. Und natürlich haben wir auch beide einen Staubsauger. Beide sind rot. Seiner ist ein klein wenig größer als meiner - aber - dass muss ich jetzt zugeben, er saugt auch besser.

Als ich den Staubsauger zum ersten Mal gesehen habe, ist mir der Makel noch gar nicht aufgefallen. Erst als ich zum ersten Mal damit hier über den Teppichboden gerollt bin, habe ich bemerkt, dass ihm etwas Entscheidendes fehlt. Nämlich das linke Hinterrad. Nun gut, damals habe ich mir nicht viel dabei gedacht. Kann ja mal passieren, dass man beim Umzug so ein Rad verliert. Und solange der Gute noch andere hat, ist das doch kein Problem. Erst vor ein paar Wochen habe ich die Wahrheit über den schwerbeschädigten Staubsauger erfahren.

Der rote Riese ist gar nicht ihm. Er hat ihm auch nie gehört, ganz im Gegenteil. Als er in diese Wohnung hier einzog, war das einzige, was schon hier war, der Staubsauger. Einsam und verlassen stand er in der großen Wohnung. Einfach zurückgelassen von der Vormieterin. Und dann noch ohne linkes Hinterrad.
Wie sollte dieser kranke Staubsauger also die vielen Stufen hier aus dieser Wohnung hinabfahren, um seiner Vorbesitzerin zu folgen? Mit einem kaputten Fahrwerk? Unmöglich.

Gott sei Dank übernahm ein gütiger Mensch diese Wohnung über den Dächern der Stadt. ER. Und weil er eben so ein großes Herz hat, durfte der Staubsauger auch bleiben. Egal, ob nun mit oder ohne Hinterrad.
Und in ein paar Tagen feiert er sogar mit uns Weihnachten. Und vielleicht schenken wir ihm sogar ein neues Rad. Nichts ist unmöglich :-)

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