Mittwoch, 13. Dezember 2006
Kein Anschluss unter dieser Nummer
Er und ich, wir haben ein wenig renoviert. Das Blog natürlich nur. Das Ergebnis kann sich, glaube ich, sehen lassen, oder? Und ich muss sagen, auch in Einrichtungsfragen verstehen wir uns recht gut. Es gab ja mal einen Moment, da dachte ich, das könnte zum Problem werden.

Damals waren wir in einem Möbelladen und wollten meine Wohnung einrichten (die, in der ich nie bin).

Nachdem wir eine schöne Rechnung gezimmert hatten, beschlossen wir, noch ein wenig durch die Galerie zu wandern. Die Galerie, das sind die Bereiche im Möbelhaus, in denen man teuren Krimskrams, den kein Mensch braucht, kaufen kann.

So auch an diesem Nachmittag. Nur, dass es in dieser Galerie nicht nur teuren und unsinnigen Krimskrams, sondern auch hässlichen gab. Und zu allem Überfluss verliebte er sich an diesem Nachmittag in so ein schreckliches Teil.

Es war pink -knallpink- und mit Plüsch überzogen und sollte eigentlich ein Telefon sein. In Wirklichkeit war es einfach nur hässlich. Das hielt ihn aber nicht davon ab, dem Telefon schöne Augen zu machen. Und nicht nur das: Er wollte für das missratene Stück sogar Geld ausgeben.



Vor dem Tisch, auf dem das pinke Etwas präsentiert wurde, entbrannte ein Streit zwischen ihm und mir über den Sinn eines rosa Plüschtelefons. Zumal - das habe ich bislang ganz vergessen zu erwähnen - wir gar nicht über einen Festnetzanschluss verfügen. Im Klartext: Wir brauchen gar kein Telefon. Wir haben Handys. Und das sogar in jeweils doppelter Ausführung.

So richtig überzeugt hat ihn das Argument nicht. Allerdings haben sich die beiden jungen Angestellten, die nicht weit von uns am Verkaufstresen standen, prächtig darüber amüsiert, wie er wieder und wieder ein Plädoyer für die Nützlichkeit des Plüschtelefons hielt. Half aber alles nichts: Das Telefon blieb dort. Ich fuhr mit ihm nach Hause.

Ich hatte die Geschichte längst vergessen und er auch. Doch als ich heute wieder mal im besagten Möbelladen vorbeischaute und auch der Galerie einen Besuch abstattete, kam eine der beiden Angestellten von damals auf mich zu, um mir zu erzählen, dass das rosa Plüschtelefon noch immer zu haben sei.

Auch wenn Weihnachten ist: Ich habe es ihm nicht mitgenommen. Irgendwo hat alles seine Grenze. Und meine ist bei einem Plüschtelefon in rosa erreicht.

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