Das Grüne, Längliche, was hier in diesem Obstkorb ein trauriges Dasein fristet, ist übrigens Zitronengras. Außerdem ist es der Grund warum ich mit IHM >> zu seinem Blog am Samstagnachmittag sämtliche Asia-Läden in dieser Stadt unsicher machen musste. Letztendlich bekamen wir das Zitronengras da, wo wir ohnehin immer einkaufen. Aber egal. Wir waren eben mal ein bisschen unterwegs.

Das Essen, was er dann am Samstag gezaubert hat, war übrigens köstlich. Ich habe so viel gegessen, dass ich es gerade noch auf die Couch schaffte, bevor ich in einen tiefen, tiefen Schlaf sank.

Heute morgen beim Frühstück fiel mir dann plötzlich der Obstkorb ins Auge (das tat er natürlich nicht, denn das wäre schmerzhaft - aber man weiß sicher, was ich meine ...). Jedenfalls sah ich doch plötzlich dieses Zitronengras. Und ich könnte schwören, es lag noch genau da, wo er es am Samstag nach dem Marathoneinkauf hingelegt hat ... ohne, dass auch nur ein Grashalm weniger da war ...

Als Schlüsselkind bezeichnete man früher oft Kinder, die nach Schulschluss alleine zu Hause waren, weil die Eltern noch arbeiteten.

ER >> zu seinem Blog ist eigentlich nie alleine zu Hause. Wenn er da ist, bin ich es auch. Das geht sogar schon so weit, dass ich, wenn wir Streit haben mal gerne schreie: "Dann geh doch!" Dann schaut er mich ganz traurig an und sagt: "Wohin denn. DAS hier ist doch MEINE Wohnung." Mhm. Da muss ich ihm dann recht geben. Aber ich vergess das eben immer manchmal.

Aber egal. Zurück zum Thema. Denn obwohl er wie gesagt nie alleine zu Hause ist, ist er trotzdem ein Schlüsselkind. Er hat nämlich ständig welche dabei. Und damit er sie nicht verliert, seine unzähligen Schlüssel, hat er sie alle an langen Keyholdern.

Nun gibt es aber Tage, wie eben diesen, den ich hier jetzt beschreiben werde: Er ist spät dran und ich habe auch noch was zu erledigen. Er muss viele Ordner mit ins Büro nehmen und versucht wie immer gleichzeitig noch das Altpapier und den Müll mit hinunter zu nehmen. (Ich würde das auch machen, aber nein, der Herr sträubt sich). Er packt also seine vielen Ordner und den Müll irgendwie zusammen und huscht damit die vier Etagen hinab.

Unterwegs ruft er mir noch ein: "Bis heute Abend zu" und dann ist er schon verschwunden. An solchen Tagen gebe ich ihm genau 60 Sekunden. 20 Sekunden für die vielen Treppenstufen bis zur Haustür, 20 Sekunden um den Müll wegzubringen und noch mal 20 Sekunden bis er wieder bei mir im Flur steht.

Meistens hab ich dann schon sein Handy, sein Adressbuch, sein Wasser oder einen seiner Schlüssel in der Hand. Er vergisst immer etwas. IMMER.

Heute aber, heute hat er den Vogel abgeschossen. Er - nur zur Erinnerung: mit Ordner bis oben hin zugepackt - verabschiedet sich Richtung Büro. 60 Sekunden vergehen. 120. 180. Irgendwann gebe ich es auf und freue ich mich: "Heute hat er mal an alles gedacht", schießt es mir durch den Kopf.

Aber dann: Sage und schreibe zehn Minuten (!) später steht er wieder in dieser Wohnung. Völlig abgekämpft. Völlig verzweifelt. Erst hätte er nicht gewusst, wo er sein Auto gestern Abend beim Parkchaos hier abgestellt hatte, dann hätte er die vielen Ordner bis zum nun doch gefundenen Wagen geschleppt und als er davor stand, sei sein Schlüssel kaputt gegangen. Batterie leer oder so was - das alles erzählt er mir in einem Tempo, dass selbst Schnelldenker kapitulieren.

Aber: Alles halb so schlimm. Ein einziger Blick meinerseits reicht aus. "Probier es einfach mal mit deinem Autoschlüssel, statt mit meinem. Da ist die Tür. Du kommst zu spät. Und Tschau!"

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P.S: Okay, zu seiner Entlastung muss ich zugeben, wir fahren die gleiche Automarke und haben die gleichen Keyholder. Und auch mir ist es schon passiert, dass ich aus Versehen seinen Schlüssel genommen habe und dann ratlos vor meinem Wagen stand. Aber ich hab die Geschichte eben zuerst gebloggt :-)

So. Die Geschichte mit der neuen Wellness-Hose (so was ist im täglichen Leben mit IHM unverzichtbar) kennt man ja nun schon. Er hat sie ja zu genüge breitgetreten, meine Unfähigkeit, modische Freizeithosen zu kaufen. Wer es immer noch nicht weiß, kann es nachlesen: >> zu seinem Blog

Was er aber nicht erzählt hat, ist sein zweiter Einkauf gestern Nachmittag. Das hat er wohlwissend verschwiegen. Aber: Nicht mit mir.

Neben einer Wellness-Hose kam er gestern noch mit neuen Hausschuhen an. Ja, Hausschuhe. Das Reizthema schlechthin in dieser Beziehung. (Wenn er wüsste, was für Abgründe sich da noch in meiner eigenen, ungenutzten Wohnung auftun ...) Der ein oder andere mag sich vielleicht noch an das Drama mit meinen Lieblingssocken erinnern. Ich habe damals hier im Blog um Meinungen gebeten. Und das Ergebnis war eindeutig: Alle Befragten sprachen sie für meine Schlappen aus. Nur er natürlich nicht.

Deshalb hat er gestern zugeschlagen. Also nicht bei mir. Natürlich nicht. Aber beim Super-Spar-Angebot eines Discounters. Nun stehen sie hier in dieser Wohnung. Meine neuen Snoopy-Socken. Und ganz ehrlich: Ich mag sie zwar, sie sind wirklich niedlich, aber kann mir bitte mal einer erklären, warum die hier oben schöner sein sollen als meine alten?

>>> Vergleichsmöglichkeiten gibt's hier

Die Stones haben eins gefeiert, Take That auch und wenn alles gut geht, sollen sogar Genesis in diesem Jahr wieder auf Tour gehen: Comebacks scheinen "in" zu sein. Das hat ER >> zu seinem Blog sich wohl auch gedacht und seinen Blog wiederbelebt.

Ich habe ihn nicht gezwungen und ich hab auch nicht endlos rumgebettelt. Wahrscheinlich war es nur sein angekratztes Ego, das ihn gestern Abend dazu brachte, dass er sich, kaum dass er diese Wohnung betreten hatte, an den Rechner setzte und in die Tasten haute.

Nun ist dieses in die Tasten hauen bei uns nichts ungewöhnliches. Ganz im Gegenteil. Wir machen das täglich. Als ich aber gestern, keine fünf Meter von ihm entfernt, ebenfalls meinen Laptop zu Höchstleistungen trieb, wusste ich nicht auf welcher seiner unzähligen Baustellen er gerade wieder arbeitete.

Zwanzig Minuten und das ein oder andere Klagelied später - "Ich hab Rücken" (Anmerkung der Autorin: Er hat den neuen Blog von Hape Kerkeling alias Horst Schlaemmer entdeckt) hüpfte er freudestrahlend durch die Wohnung und rief: "So. Ich hab gebloggt."

Eine herausragende Leistung ist das ja nun wirklich nicht. Zumindest für mich. Ich mach das (fast) jeden Tag. Aber sein guter Wille sollte belohnt werden. Und ich muss sagen: Auch wenn er lange nichts geschrieben hat (zumindest hier), er kann es immer noch. Also: Lob und drei Bienchen.

Wie lange der neue Enthusiasmus aber anhält, das muss sich erst noch zeigen. Vielleicht sollten wir alle ihm immer mal auf die Füße treten, oder?

Es muss ja nicht gleich Unterwäsche geflogen kommen, wie bei Take That und Co. Der ein oder andere Kommentar tut es auch :-)

Im Moment frage ich mich, wo es kälter ist. Draußen, wo der Wind eisig durch die Straßen pfeift oder hier drinnen, wo ich mittlerweile meinen warmen Atem sehen kann. Schuld am Dilemma sind wie immer unsere Nachbarn. Also die über uns. Wenn die nämlich den ganzen Tag zu Hause sind, dann drehen sie die Heizung so sehr auf, dass für uns nichts mehr übrig bleibt. Und heute, gerade heute, haben sie mal frei.

ER >> zu seinem Blog hat's natürlich gut. Er ist im Büro. Da wird geheizt. Und zahlen muss man dafür auch nichts.

Ich mach mir jetzt 'nen Tee. Und sollte man in den nächsten zwei Tagen nichts mehr von mir lesen, bin ich wahrscheinlich erfroren.

Adieu ...

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(B)Logbuchnachtrag 15:50 Uhr
Die Heizung hat gerade ein Glucksen von sich gegeben und ihre Arbeit wieder aufgenommen. Scheint also alles noch mal gut zu gehen.

(B)Logbuchnachtrag 17:33 Uhr
Die Freude währte nur kurz. Gerade wird es wieder kühl ...