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Sonntag, 5. November 2006
Und dann war Gottschalk weg ...
sw_82, 15:27h
7.51 Uhr
Nachricht von IHM >> zu seinem Blog aus Marseille:
"Hier scheint heute morgen die Sonne für dich. Schick dir ein paar Strahlen!"
Kann ich gut gebrauchen.
Sehr gut sogar.
Draußen regnet es Bindfäden. Ob der Himmel heute noch mal die Farbe wechselt?
Wie sie war, die erste Nacht alleine?
Lustig. Naja, zumindest am Anfang. Zum ersten Mal seit vielen Wochen wieder den Fernseher angemacht. (Lustig, weil erst das Antennenkabel und dann die Fernbedienung verschwunden war).
Mein Gott, was man da alles verpasst hat. Seit wann hat die Tante bei RTL so lange Haare? Und war das Programm schon immer so schlecht?
Ein nervöser und irgendwie verwirrter Thomas Gottschalk kommt mit seinen Couch-Gästen nicht wirklich klar. Nun ja, wenigstens hat er jemanden neben sich sitzen. Meine Couch bleibt heute leer. So wie morgen und übermorgen auch. Weiter am besten noch gar nicht nachdenken. Geht alles vorbei.
Wenn nur das doofe Rotweinglas nicht gewesen wäre. Das, was sonst immer auf dem Tisch steht. Gestern war es nicht da. Stand im Schrank. Nachdem ich es aufgewaschen und ehrlich gesagt, sogar ein bisschen verwunschen habe. Ist doch wahr. Als gäbe es nicht genug Dinge, die an ihn erinnern. Dann auch noch das Rotweinglas.
Irgendwann war dann plötzlich der Gottschalk weg. Und mit ihm auch das flackernde Kinolicht vor unserem Fenster. Selbst die Veste war nicht mehr zu sehen. Dunkel. Alles dunkel. Dafür aber viel Lärm auf der Straße und die Frage: Was ist jetzt los.
Heute weiß ich es. Der größte Stromausfall seit 30 Jahren. Bis nach Frankreich. Italien. Spanien. Klar. So was muss ja passieren, wenn man in dieser Stadt zum ersten Mal ganz alleine ist. Gott sei Dank ging das Handynetz. Und zwar so gut, dass noch ein Anruf zum Mittelmeer drin war.
Auf dem Zettel, der im Flur hängt, ist gerade mal der Samstag weggestrichen. Ob man den Tag heute auch schon streichen kann? Blieben noch Montag, Dienstag, Mittwoch ....
Nachricht von IHM >> zu seinem Blog aus Marseille:
"Hier scheint heute morgen die Sonne für dich. Schick dir ein paar Strahlen!"
Kann ich gut gebrauchen.
Sehr gut sogar.
Draußen regnet es Bindfäden. Ob der Himmel heute noch mal die Farbe wechselt?
Wie sie war, die erste Nacht alleine?
Lustig. Naja, zumindest am Anfang. Zum ersten Mal seit vielen Wochen wieder den Fernseher angemacht. (Lustig, weil erst das Antennenkabel und dann die Fernbedienung verschwunden war).
Mein Gott, was man da alles verpasst hat. Seit wann hat die Tante bei RTL so lange Haare? Und war das Programm schon immer so schlecht?
Ein nervöser und irgendwie verwirrter Thomas Gottschalk kommt mit seinen Couch-Gästen nicht wirklich klar. Nun ja, wenigstens hat er jemanden neben sich sitzen. Meine Couch bleibt heute leer. So wie morgen und übermorgen auch. Weiter am besten noch gar nicht nachdenken. Geht alles vorbei.
Wenn nur das doofe Rotweinglas nicht gewesen wäre. Das, was sonst immer auf dem Tisch steht. Gestern war es nicht da. Stand im Schrank. Nachdem ich es aufgewaschen und ehrlich gesagt, sogar ein bisschen verwunschen habe. Ist doch wahr. Als gäbe es nicht genug Dinge, die an ihn erinnern. Dann auch noch das Rotweinglas.
Irgendwann war dann plötzlich der Gottschalk weg. Und mit ihm auch das flackernde Kinolicht vor unserem Fenster. Selbst die Veste war nicht mehr zu sehen. Dunkel. Alles dunkel. Dafür aber viel Lärm auf der Straße und die Frage: Was ist jetzt los.
Heute weiß ich es. Der größte Stromausfall seit 30 Jahren. Bis nach Frankreich. Italien. Spanien. Klar. So was muss ja passieren, wenn man in dieser Stadt zum ersten Mal ganz alleine ist. Gott sei Dank ging das Handynetz. Und zwar so gut, dass noch ein Anruf zum Mittelmeer drin war.
Auf dem Zettel, der im Flur hängt, ist gerade mal der Samstag weggestrichen. Ob man den Tag heute auch schon streichen kann? Blieben noch Montag, Dienstag, Mittwoch ....
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Samstag, 4. November 2006
Die ersten Stunden alleine ...
sw_82, 11:34h
Nein, ich werde jetzt nicht rumheulen.
Ich werde nicht jammern, nicht nach Mitleid haschen und auch sonst kein schwachsinniges Sehnsuchtsgelaber von mir geben. Ja, er >> zu seinem Blog ist weg. Nach Barcelona. Heute morgen. Für sieben Tage. Aber das ist kein Weltuntergang. Wirklich nicht. Ich krieg das hin. Wäre doch gelacht. Sieben Tage.
Die sind so schnell rum, dass ich es fast gar nicht merke. Immerhin hab ich 24 Jahre ohne ihn gelebt. Nächsten Samstag wird er wieder hier in der Wohnung stehen und ich werde fragen: "Schatz, du bist schon wieder da?"
Bis dahin habe ich endlich Zeit, Dinge zu erledigen, für die ich in den letzten Monaten gar keine Zeit gefunden haben. Zum Beispiel ... zum Beispiel, ja, zum Beispiel ... Mir fällt gerade nichts ein. Aber das ist sicher nur die Müdigkeit. War noch mitten in der Nacht als ich ihn heute in Richtung Flughafen hab ziehen lassen.
Außerdem kann ich mich jetzt mal wieder eine Woche richtig gehen lassen. Vom Pizzadienst leben, in meinen Schlabber-Hosen rumlaufen, die Haare wild zusammenstecken, Wasser aus der Flasche trinken, erst abwaschen, wenn kein Geschirr mehr im Schrank ist, das Bad fluten, meine Klamotten überall rumliegen lassen, den Kühlschrank mit ungesunden Sachen vollstopfen, stundenlang surfen, im Bett essen, bis Mittag schlafen, sinnlose Fernsehserien schauen, meine Klamotten ungebügelt in den Schrank räumen - oder am besten gar nicht einräumen .... Ja, das wird gut. Sehr gut sogar.
Fünf Stunden ist er jetzt schon weg.
Ich sitze in unserem Arbeitszimmer. Ordentlich angezogen mit Müsli und einem Wasserglas. Aufgewaschen habe ich schon, im Bad erinnert nicht ein einziger Wassertropfen daran, dass ich bereits geduscht habe. Meine Klamotten liegen fein säuberlich im Schrank, ich habe eine Einkaufszettel zusammengestellt, auf dem Obst, Gemüse und Joghurt ganz oben stehen. Wach bin ich seit er weg ist und den Fernseher habe ich in die hinterste Ecke der Wohnung geschoben.
Ob heute noch ein Flug nach Barcelona geht?
Ich werde nicht jammern, nicht nach Mitleid haschen und auch sonst kein schwachsinniges Sehnsuchtsgelaber von mir geben. Ja, er >> zu seinem Blog ist weg. Nach Barcelona. Heute morgen. Für sieben Tage. Aber das ist kein Weltuntergang. Wirklich nicht. Ich krieg das hin. Wäre doch gelacht. Sieben Tage.
Die sind so schnell rum, dass ich es fast gar nicht merke. Immerhin hab ich 24 Jahre ohne ihn gelebt. Nächsten Samstag wird er wieder hier in der Wohnung stehen und ich werde fragen: "Schatz, du bist schon wieder da?"
Bis dahin habe ich endlich Zeit, Dinge zu erledigen, für die ich in den letzten Monaten gar keine Zeit gefunden haben. Zum Beispiel ... zum Beispiel, ja, zum Beispiel ... Mir fällt gerade nichts ein. Aber das ist sicher nur die Müdigkeit. War noch mitten in der Nacht als ich ihn heute in Richtung Flughafen hab ziehen lassen.
Außerdem kann ich mich jetzt mal wieder eine Woche richtig gehen lassen. Vom Pizzadienst leben, in meinen Schlabber-Hosen rumlaufen, die Haare wild zusammenstecken, Wasser aus der Flasche trinken, erst abwaschen, wenn kein Geschirr mehr im Schrank ist, das Bad fluten, meine Klamotten überall rumliegen lassen, den Kühlschrank mit ungesunden Sachen vollstopfen, stundenlang surfen, im Bett essen, bis Mittag schlafen, sinnlose Fernsehserien schauen, meine Klamotten ungebügelt in den Schrank räumen - oder am besten gar nicht einräumen .... Ja, das wird gut. Sehr gut sogar.
Fünf Stunden ist er jetzt schon weg.
Ich sitze in unserem Arbeitszimmer. Ordentlich angezogen mit Müsli und einem Wasserglas. Aufgewaschen habe ich schon, im Bad erinnert nicht ein einziger Wassertropfen daran, dass ich bereits geduscht habe. Meine Klamotten liegen fein säuberlich im Schrank, ich habe eine Einkaufszettel zusammengestellt, auf dem Obst, Gemüse und Joghurt ganz oben stehen. Wach bin ich seit er weg ist und den Fernseher habe ich in die hinterste Ecke der Wohnung geschoben.
Ob heute noch ein Flug nach Barcelona geht?
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Donnerstag, 2. November 2006
Bald allein: Er hat seine Koffer gepackt
sw_82, 16:39h
Langsam wird es ernst. Der Abflug rückt immer näher. Am Samstagmorgen wird ER >> zu seinem Blog sich in Richtung Süden verkrümeln und mich alleine - zum ersten Mal seit wir uns kennen - hier zurücklassen. Aber ich habe selbst Schuld. Ich hätte ja mitfliegen können. Aller Flugangst zum Trotz. Nun bekomme ich die Quittung. Sieben Tage am Stück ohne ihn. Mann, mir wird echt etwas mulmig.
Unsere/Seine Wohnung gleicht mittlerweile einer Flughafenabfertigungshalle. Hier liegen Tickets rum, Koffer stehen im Weg und jede Menge Reisebroschüren bevölkern unseren Arbeitstisch. Außerdem habe ich einen weiteren Tick bei ihm entdeckt: Er ist eine Klebezettelmann.
Was das ist? Ein Klebezettelmann ist ein Mann, der sich alles, was er nicht vergessen will, auf Klebezettel schreibt. In dieser Wohnung hängen mittlerweile mehr Post-Its an den Wänden als Bilder. Das lustige ist, ihm kommen bei den seltsamsten Gelegenheiten neue Ideen, was er aufschreiben muss.
Heute morgen zum Beispiel, als er in der Badewanne lag und man vor lauter Shampoo nur noch erahnen konnte, wer sich da die Haare wusch, rief er ganz aufgeregt, ja hektisch nach mir. Erst dachte ich, es sei etwas passiert - Das Alter für einen komplizierten Oberschenkelhalsbruch hat er ja fast erreicht - ganz so schlimm war es dann aber nicht.
"Schreib unbedingt auf den Zettel, dass ich noch Shampoo brauche", nuschelte es da aus dem Berg von Schaum hervor. Gesagt. Getan. Das Shampoo wurde auf seine To-Do-Liste gesetzt. Und während er den halben Vormittag damit verbrachte, diese abzuarbeiten, verdrückte ich mich erst mal in die Stadt. So eine Hektik in der Wohnung, das war mir echt zu viel.
Keine zwei Stunden später - die akutsten Reisevorbereitungen müsste er nun eigentlich hinter sich haben, dachte ich - kehrte ich zurück in unser kuscheliges Zuhause. Doch an Kuscheln war nicht zu denken. Ganz im Gegenteil.
Im Flur stapelten sich noch mehr Sachen, als vor meiner Flucht. Seine gesamten Klamotten hatten sich in Berge von NOCH-ZU-WASCHEN, SCHON-GEWASCHEN und BITTE-BÜGELN aufgeteilt und er rannte wie ein Wahnsinniger von einem Zimmer zum nächsten.
"Wo ist bloß der Reisepass", war der einzige Satz, den ich in der nächste halbe Stunde hörte. Diesen dann allerdings mehrfach. Das war heute Mittag ...
Jetzt - zur besten Kaffeetrinkzeit - ist es ruhig geworden. Ich habe ihn ins Büro geschickt. Soll er doch seine Kollegen wahnsinnig machen. Mit seinen Klebezetteln, seiner Wäsche und seinem Reisepass. Ach und meinetwegen auch mit seinen Schuhen, die er unbedingt noch braucht, von denen ich aber überhaupt nicht weiß, WANN wir die noch kaufen sollen. Und überhaupt. Was dem alles einfällt, einen Tag vor der Abreise! Und mir seit unserem Kennenlernen vorwerfen, ICH sei chaotisch.
Mensch bin ich froh, wenn der am Samstagfrüh im Flieger sitzt. Ob mit oder ohne Reisepass. Zur Not zeige ich der netten Dame am Abfertigungsschalter diesen Beitrag. Dann muss sie ihn einfach mitnehmen. Schon aus Mitleid mit mir.
Und dann werde ich noch warten, bis er eingecheckt ist, ihm einen Riesenkuss auf die Wange hauchen, durch den Winter zurück nach Hause fahren und sieben Tage lang den Mann vermissen, der mich mit seiner Perfektion gerne rasend macht.
Hach, wenn er doch schon wieder zu Hause wäre.
Unsere/Seine Wohnung gleicht mittlerweile einer Flughafenabfertigungshalle. Hier liegen Tickets rum, Koffer stehen im Weg und jede Menge Reisebroschüren bevölkern unseren Arbeitstisch. Außerdem habe ich einen weiteren Tick bei ihm entdeckt: Er ist eine Klebezettelmann.
Was das ist? Ein Klebezettelmann ist ein Mann, der sich alles, was er nicht vergessen will, auf Klebezettel schreibt. In dieser Wohnung hängen mittlerweile mehr Post-Its an den Wänden als Bilder. Das lustige ist, ihm kommen bei den seltsamsten Gelegenheiten neue Ideen, was er aufschreiben muss.
Heute morgen zum Beispiel, als er in der Badewanne lag und man vor lauter Shampoo nur noch erahnen konnte, wer sich da die Haare wusch, rief er ganz aufgeregt, ja hektisch nach mir. Erst dachte ich, es sei etwas passiert - Das Alter für einen komplizierten Oberschenkelhalsbruch hat er ja fast erreicht - ganz so schlimm war es dann aber nicht.
"Schreib unbedingt auf den Zettel, dass ich noch Shampoo brauche", nuschelte es da aus dem Berg von Schaum hervor. Gesagt. Getan. Das Shampoo wurde auf seine To-Do-Liste gesetzt. Und während er den halben Vormittag damit verbrachte, diese abzuarbeiten, verdrückte ich mich erst mal in die Stadt. So eine Hektik in der Wohnung, das war mir echt zu viel.
Keine zwei Stunden später - die akutsten Reisevorbereitungen müsste er nun eigentlich hinter sich haben, dachte ich - kehrte ich zurück in unser kuscheliges Zuhause. Doch an Kuscheln war nicht zu denken. Ganz im Gegenteil.
Im Flur stapelten sich noch mehr Sachen, als vor meiner Flucht. Seine gesamten Klamotten hatten sich in Berge von NOCH-ZU-WASCHEN, SCHON-GEWASCHEN und BITTE-BÜGELN aufgeteilt und er rannte wie ein Wahnsinniger von einem Zimmer zum nächsten.
"Wo ist bloß der Reisepass", war der einzige Satz, den ich in der nächste halbe Stunde hörte. Diesen dann allerdings mehrfach. Das war heute Mittag ...
Jetzt - zur besten Kaffeetrinkzeit - ist es ruhig geworden. Ich habe ihn ins Büro geschickt. Soll er doch seine Kollegen wahnsinnig machen. Mit seinen Klebezetteln, seiner Wäsche und seinem Reisepass. Ach und meinetwegen auch mit seinen Schuhen, die er unbedingt noch braucht, von denen ich aber überhaupt nicht weiß, WANN wir die noch kaufen sollen. Und überhaupt. Was dem alles einfällt, einen Tag vor der Abreise! Und mir seit unserem Kennenlernen vorwerfen, ICH sei chaotisch.
Mensch bin ich froh, wenn der am Samstagfrüh im Flieger sitzt. Ob mit oder ohne Reisepass. Zur Not zeige ich der netten Dame am Abfertigungsschalter diesen Beitrag. Dann muss sie ihn einfach mitnehmen. Schon aus Mitleid mit mir.
Und dann werde ich noch warten, bis er eingecheckt ist, ihm einen Riesenkuss auf die Wange hauchen, durch den Winter zurück nach Hause fahren und sieben Tage lang den Mann vermissen, der mich mit seiner Perfektion gerne rasend macht.
Hach, wenn er doch schon wieder zu Hause wäre.
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Mittwoch, 1. November 2006
Der Mann - ein Irrtum der Natur?
sw_82, 18:21h
Es gab eine Zeit, da habe ich mir gewünscht, ins Mittelalter reisen zu können. Später war es dann die französische Revolution, die es mir angetan hatte. Und wenn ich heute die Möglichkeit hätte, würde ich einen Abstecher in die Zukunft machen. Aber das sind alles Hirngespinste. Gestern jedenfalls war ich erst mal in der Steinzeit. Mit IHM. >> zu seinem Blog
Vor mir loderte ein großes heißes Feuer. Und drum herum standen sie. Die Versorger. Die Alphatiere. Die Männer.
Während ich so da saß und mit einer anderen Artgenossin über Dies und Das plauderte, geschah etwas Sonderbares. Nicht weit von uns. Gleich vor unseren Augen.
Die Männer horteten sich zusammen, begutachteten das Feuer, legten ihre Köpfe schräg und begannen zu diskutieren. Es wurde wild gestikuliert, nicht nur einmal richteten sie den Blick gen Himmel und ihre Stimmen, ihre mittlerweile sehr lauten Stimmen, erfüllten die Nachtluft. Dann brachen sie im Rudel auf, um Holz zu holen. Und wirklich. Es dauerte nicht lange, da rollte der erste schwere Holzscheit den Hang hinab. Begleitet von lautem Getöse, kaum verständlichen Anweisungen und dem ein oder anderen inbrünstigen Jammerschrei.
Als die Horde zurück zum Feuer kehrte, machten sie sich umgehend an die Arbeit. Schichteten ihre Beute auf, zogen hier einen Ast aus dem Feuer, legten ihn an einer anderen Stelle wieder auf, liesen die Flammen keinen Moment aus den Augen und waren stolz auf ihr Tagwerk. Unendlich stolz. So ging das eine ganze Weile. Wilde Funken stoben im Mondscheinlicht. Der ein oder andere Feuerball rückte bedrohlich in unsere Nähe. Aber die Alphatiere gaben Acht, dass uns nichts passierte. Doch dann, zu fortgerückter Stunde, geschah erneut etwas Sonderbares.
Die Aufmerksamkeit, die die Herren dem noch vor wenigen Stunden so gehegten Feuer widmeten, wich. Und das von Minuten zu Minute. Die Äste waren heruntergebrannt. Selbst der größte Holzscheit war fast nur noch Glut - aber keiner aus der Horde machte Anstalten, erneut loszuziehen, um das Feuer wieder in Gang zu setzen. Nein, ganz im Gegenteil. Die Männermeute verdrückte sich ins Haus. Lies uns Frauen einfach vor dem ausgehenden Feuer zurück.
Und was passierte dann? Erlosch das Feuer vollständig? Mussten wir Frauen uns im Dunkeln fürchten? Waren wir hilflos unserer scheinbar auswegslosen Situation ausgeliefert?
Nix da. Alles lief super weiter. Wir schürten ein wenig in der Feuerstelle, legten neues Holz auf und es dauerte gar nicht mehr lange, da loderten die Flammen wieder in alt bekannter Weise.
Also mir hat dieser gestrige Abend zu denken gegeben. Erheblich sogar. Unser ganzes Leben lang hat man uns erzählt, Männer seien die Versorger. Diejenigen, die das Essen nach Hause bringen und dafür sorgen, dass wir es schön warm haben. Macht sich der Mann aus dem Staub, würde es düster in der Hütte.
Alles Lug. Alles Trug.
Wir kriegen selbst ein Feuer in Gang. Wir finden selbst den Weg nach Hause (auch wenn es ohne Karte länger dauert, wir fragen eben nach dem Weg) und wir können ebenso gut ein Raubtier erlegen wie ihr (wie hätten wir euch sonst in unser Bett bekommen?)
Das stellt sich mir doch zwangsläufig eine Frage: Warum gibt es eigentlich Männer. Und noch dazu so viele? Auch das Internet findet darauf keine plausible Antwort. Interessant ist der folgende Beitrag trotzdem:
Die Herstellung eines männlichen Organismus ist biologisch sehr aufwendig - weshalb auch etliche Arten ohne Männchen auskommen -, und schon ein einziger Mann könnte mit den bei einem Geschlechtsakt produzierten Samenzellen sämtliche Frauen in Europa befruchten. Mehr noch: Spätestens seit Klonschaf Dolly ist klar, dass Männer sogar zur Erzeugung von Nachwuchs im Grunde überflüssig sind. Ist der Mann also ein evolutionäres Auslaufmodell, ein Irrtum der Natur?
Quelle:quarks, ZDF, Single-generation, focus.msn
Der Mann als Auslaufmodell? Nein. So habe ich das nicht gemeint. Ich habe mich ja nur gefragt, WARUM es ihn gibt. Und nicht seine Daseinsberechtigung in Frage gestellt. Eine Welt OHNE Männer. Das kann nicht funktionieren. Nicht, weil wir Frauen nichts zu Essen auftreiben könnten, vor dem erloschenen Feuer dem Kältetod erliegen oder ohne Nachwuchs aussterben würden. Nein, deswegen nicht. Für alles gibt es schließlich eine Lösung.
Aber über was sollten wir bitteschön mit unseren Freundinnen den lieben langen Tag reden, wenn es keine Männer mehr gäbe? Wir wären sprachlos, Leute. SPRACHLOS. Und damit ganz sicher keine Frauen mehr.
Vor mir loderte ein großes heißes Feuer. Und drum herum standen sie. Die Versorger. Die Alphatiere. Die Männer.
Während ich so da saß und mit einer anderen Artgenossin über Dies und Das plauderte, geschah etwas Sonderbares. Nicht weit von uns. Gleich vor unseren Augen.
Die Männer horteten sich zusammen, begutachteten das Feuer, legten ihre Köpfe schräg und begannen zu diskutieren. Es wurde wild gestikuliert, nicht nur einmal richteten sie den Blick gen Himmel und ihre Stimmen, ihre mittlerweile sehr lauten Stimmen, erfüllten die Nachtluft. Dann brachen sie im Rudel auf, um Holz zu holen. Und wirklich. Es dauerte nicht lange, da rollte der erste schwere Holzscheit den Hang hinab. Begleitet von lautem Getöse, kaum verständlichen Anweisungen und dem ein oder anderen inbrünstigen Jammerschrei.
Als die Horde zurück zum Feuer kehrte, machten sie sich umgehend an die Arbeit. Schichteten ihre Beute auf, zogen hier einen Ast aus dem Feuer, legten ihn an einer anderen Stelle wieder auf, liesen die Flammen keinen Moment aus den Augen und waren stolz auf ihr Tagwerk. Unendlich stolz. So ging das eine ganze Weile. Wilde Funken stoben im Mondscheinlicht. Der ein oder andere Feuerball rückte bedrohlich in unsere Nähe. Aber die Alphatiere gaben Acht, dass uns nichts passierte. Doch dann, zu fortgerückter Stunde, geschah erneut etwas Sonderbares.
Die Aufmerksamkeit, die die Herren dem noch vor wenigen Stunden so gehegten Feuer widmeten, wich. Und das von Minuten zu Minute. Die Äste waren heruntergebrannt. Selbst der größte Holzscheit war fast nur noch Glut - aber keiner aus der Horde machte Anstalten, erneut loszuziehen, um das Feuer wieder in Gang zu setzen. Nein, ganz im Gegenteil. Die Männermeute verdrückte sich ins Haus. Lies uns Frauen einfach vor dem ausgehenden Feuer zurück.
Und was passierte dann? Erlosch das Feuer vollständig? Mussten wir Frauen uns im Dunkeln fürchten? Waren wir hilflos unserer scheinbar auswegslosen Situation ausgeliefert?
Nix da. Alles lief super weiter. Wir schürten ein wenig in der Feuerstelle, legten neues Holz auf und es dauerte gar nicht mehr lange, da loderten die Flammen wieder in alt bekannter Weise.
Also mir hat dieser gestrige Abend zu denken gegeben. Erheblich sogar. Unser ganzes Leben lang hat man uns erzählt, Männer seien die Versorger. Diejenigen, die das Essen nach Hause bringen und dafür sorgen, dass wir es schön warm haben. Macht sich der Mann aus dem Staub, würde es düster in der Hütte.
Alles Lug. Alles Trug.
Wir kriegen selbst ein Feuer in Gang. Wir finden selbst den Weg nach Hause (auch wenn es ohne Karte länger dauert, wir fragen eben nach dem Weg) und wir können ebenso gut ein Raubtier erlegen wie ihr (wie hätten wir euch sonst in unser Bett bekommen?)
Das stellt sich mir doch zwangsläufig eine Frage: Warum gibt es eigentlich Männer. Und noch dazu so viele? Auch das Internet findet darauf keine plausible Antwort. Interessant ist der folgende Beitrag trotzdem:
Die Herstellung eines männlichen Organismus ist biologisch sehr aufwendig - weshalb auch etliche Arten ohne Männchen auskommen -, und schon ein einziger Mann könnte mit den bei einem Geschlechtsakt produzierten Samenzellen sämtliche Frauen in Europa befruchten. Mehr noch: Spätestens seit Klonschaf Dolly ist klar, dass Männer sogar zur Erzeugung von Nachwuchs im Grunde überflüssig sind. Ist der Mann also ein evolutionäres Auslaufmodell, ein Irrtum der Natur?
Quelle:quarks, ZDF, Single-generation, focus.msn
Der Mann als Auslaufmodell? Nein. So habe ich das nicht gemeint. Ich habe mich ja nur gefragt, WARUM es ihn gibt. Und nicht seine Daseinsberechtigung in Frage gestellt. Eine Welt OHNE Männer. Das kann nicht funktionieren. Nicht, weil wir Frauen nichts zu Essen auftreiben könnten, vor dem erloschenen Feuer dem Kältetod erliegen oder ohne Nachwuchs aussterben würden. Nein, deswegen nicht. Für alles gibt es schließlich eine Lösung.
Aber über was sollten wir bitteschön mit unseren Freundinnen den lieben langen Tag reden, wenn es keine Männer mehr gäbe? Wir wären sprachlos, Leute. SPRACHLOS. Und damit ganz sicher keine Frauen mehr.
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