Donnerstag, 28. Dezember 2006
Ich hab da mal ne Frage ...


Ich habe ein paar niedliche Hausschuhe, die unendlich warm und bequem sind. (Jede Frau, die weiß, wie sich eine Blasenentzündung anfühlt, kann verstehen, warum man im Winter nicht barfuß durch die Wohnung rennt). Bei IHM stoßen meine Schuhe allerdings auf absolute Ablehnung. Mehr noch. Er nennt sie "Buchsen" und schmeißt sie in regelmäßigen Abständen quer durch die Wohnung. Dabei war ich so stolz als ich die Teile vor Wochen in einem Schuhtempel entdeckte. (Jede Frau, die schon mal versucht hat, Hausschuhe zu kaufen, weiß, wie schwer das ist).

Und weil ich ja wiederum weiß, dass ER >> zu seinem Blog mit Schlappohrenschuhen oder Puschen mit Fell bis zum Knie überhaupt nicht leben kann, habe ich mich eben für diese zart-rosa grauen Teile entschieden.

Mittlerweile hat er mich mit seinem Gezeter über meine Hausschuhe so verrückt gemacht, dass ich selbst nicht mehr weiß, ob sie mir gefallen. Aber was ich weiß ist folgendes: Dass die Sohle heute morgen aus heiterem Himmel plötzlich anfing, sich aufzulösen, geht tausendprozentig auf sein Konto.

Und was mache ich jetzt am besten?

Weiterlaufen oder Wegwerfen?
Weiterlaufen
Wegwerfen

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Erstellt von sw_82 am 2006.12.28, 17:35.

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200 Gramm, die die Welt bedeuten


Was habe ich da bloß angerichtet. Der Satz kam spontan. Ohne, dass ich genauer darüber nachgedacht hatte. "Du hast ja einen richtigen Bauch", stellte ich gestern Abend fest, als ich in meine rote Lieblingsdecke eingekuschelt auf der Couch saß, während ER >> zu seinem Blog keine fünf Meter vor mir im Arbeitszimmer auf die Tasten haute. Ich lachte dabei. So, wie ich es immer tue. Denn wirklich ernst hatte ich das gar nicht gemeint. Er saß nur einfach ungünstig vor dem Schreibtisch. Eigentlich ist da nicht ein Gramm Fett zu viel. Und ich hatte die Sache auch schon wieder wenige Sekunden, nachdem ich sie ausgesprochen hatte vergessen (schließlich lief James Bond im Fernsehen).

Er anscheinend nicht. Als ich ihm heute morgen eines meiner grandios zusammengebauten Sandwich-Brötchen mitgeben wollte, schüttelte er nur betrübt den Kopf. Griff zum Obstteller und schaute mich traurig an. "Ich bin 200 Gramm über meinem Idealgewicht. Sagt zumindest die Waage."

Ach, der ärmste. 200 Gramm. Die nehme ich in einer Stunde ab oder zu (kommt ganz drauf an, ob ein Bäcker in der Nähe ist oder nicht). Aber was soll's. Wenigstens das Croissant, dass ich ihm aufgeschwatzt habe, hat er dann mit ins Büro genommen. Und heute abend werde ich mit ihm laufen gehen. Das habe ich ihm versprochen.

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Mittwoch, 27. Dezember 2006
Cast away - Verschollen im Arbeitszimmer


Ich kam heute morgen vom Brötchenholen und freute mich auf ein ausgiebiges Frühstück. Ich war bei dem Bäcker, bei dem ich mich nie entscheiden kann und daher alles mitnehme - Gott sei Dank war ich nicht zu Fuß unterwegs. Ich schleppte also meine Einkaufstüten die vielen Stufen hinauf zu IHM, >> zu seinem Blog öffnete die Haustür (ich hatte ausnahmsweise mal an den Schlüssel gedacht) und erschrak gleich beim Eintreten zu Tode, weil er, kreidebleich, halbnackt und haartechnisch völlig zersaust durch die Wohnung tigerte. Als ich ihn ein paar Minuten zuvor hier zurückgelassen hatte, saß er noch seelenruhig und in ein Badetuch gewickelt an seinem Rechner. Was war passiert?

"Eine Katastrophe. Das Dingsda ist weg. Hast du es vielleicht bei einer deiner Umräumaktionen irgendwo hingelegt?" Ich verstand nur Bahnhof.

"Na, das Dings. Mit dem Code. Damit ich an den Firmenrechner komme. Das, was immer im Regal lag." Ah. Jetzt dämmerte es mir. Er suchte dieses Mini-Teil, das aussah wie ein Schrittzähler und alle paar Minuten seine Anzeige änderte. Unheimlich wichtig. Weil, wohl die einzige Möglichkeit, um mit den Firmenrechner ins Netzwerk zu kommen. Was weiß ich.

Nein, das Dingsda war mir nicht untergekommen. Wieso auch. "Aber du hast doch gestern den Schreibtisch aufgeräumt." Seine Stimme wurde panischer. Dann zählte er alle möglichen Szenarien auf, die jetzt, wo das Teil anscheinend nicht da war, eintreten könnten.

Ich stand derweil immer noch mit meinen Bäckertüten im Flur und schaute mir das Schauspiel aus nächster Nähe an. Komischerweise konnte ich seine Panik nicht im geringsten nachvollziehen. Denn - und das war nun wirklich eindeutig - wirklich weg konnte dieses Teil überhaupt nicht sein. Und außerdem hatte ich Hunger. Da könnte H&M sein Sortiment verschenken, ich würde trotzdem am Bäckerstand eine Pause einlegen.

Ich tat also das, was ich in so einem Fall immer tue. Ich blieb ruhig und schickte ihn ins Bad. Dann ging ich ins Arbeitszimmer. Rückte den Laptop nach links, schob den Drucker zur Seite, schüttete den Papierkorb aus und kroch unter dem Arbeitstisch herum. Und weil ich da überall nichts entdecken konnte, was auch nur annähernd so aussah wie dieses Teil, ging ich zum Bücherregal, in dem das gute Stück immer liegt. Nun ja. Was soll ich sagen. Da lag es natürlich auch heute. Und auch völlig selbstverständlich: Als er vor ein paar Minuten da nachgeschaut hatte, war es noch nicht da gewesen.

Die Brötchen, der Kuchen und die Mandelhörnchen waren übrigens saulecker. Das Frischkäsefladenbrot, die Käsebretzel und den Armerikaner habe ich noch nicht probiert. Eins weiß ich aber ganz sicher: Morgen schicke ich ihn wieder zum Bäcker. Täglich so einen Aufruhr kann ich echt nicht gebrauchen.

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Dienstag, 19. Dezember 2006
Mitten im Kugelhagel


Aus unserem Schlafzimmer dringen Schüsse. Viele Schüsse. ER >> zu seinem Blog sitzt seelenruhig auf dem Bett, vor ihm der Fernseher und neben ihm mein selbst gemachter Kartoffel-Feta-Auflauf. Ab und an ertönt ein "Ach, ist das geil", oder "So was will ich auch mal machen" aus dem Raum neben mir.

Wenn ich meinen Kopf ein wenig zur Seite neige und über den Laptop hinwegsehe, habe ich ihn genau im Blick. Er reagiert nicht. Er schaut fern. Einen Western. Dazu muss man wissen, wir schauen eigentlich nie fern. Nie. Und jetzt sitzt er da drüben, keine paar Meter entfernt und blickt wie paralysiert in die Röhre. Irgend so einen Film mit Ganoven oder so was. Er hat mir schon vor zwei Tagen davon vorgeschwärmt. Ich habe mir den Titel jedoch nicht gemerkt. Für mich sind alle Western gleich.

Dieser sei ganz anders, hat er mir heute im Laufe des Tages ein paar mal erzählt. In diesem Western "reden sie kaum". Und: "die Bildschnitte erinnern an Spiel mir das Lied vom Tod". Lustig ist ja, wenn man wie ich gerade, das Bild nicht sieht, sondern nur den Ton wahrnimmt. Da reden dann ein paar harte Kerle von Aufträgen, Gewehrsalven peitschen durch die Luft und Musik erklingt, die ein wenig an meine ersten Versuche mit der E-Gitarre erinnern. Natürlich fallen auch die üblichen Bezeichnungen wie Hurensöhne und Dreckskerle. Oh, jetzt wird es gerade richtig spannend. Bumm, Bumm, Bumm - Paukenschlag und wieder knallt es. Wahrscheinlich hat es jemanden erwischt. Einen von den harten Kerlen. Und jetzt der Standartsatz schlechthin: "Du musst dir keine Sorgen mehr machen. Er wird nie wieder etwas erzählen!"

Hach. Männer sind doch wirklich einfach gestrickt. Ich werde dann mal rüber in den wilden Westen. Vielleicht hat mir der Cowboy noch was vom Essen übrig gelassen.

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Montag, 18. Dezember 2006
Ein Mann mit Herz


Nachdem ich in den letzten Wochen ja immer mal ein wenig über IHN >> zu seinem Blog abgelästert habe, wird es heute Zeit, mal etwas Postives über ihn zu verkünden. Denn ja, er hat gute Seiten. Und sogar ziemlich viele.

Eine ist sein großes Herz. Ein Riesenherz.
Die Geschichte mit dem radamputierten Staubsauger, der in unserer Wohnung lebt, ist der beste Beweis.

Aufgrund unserer Wohnsituation haben wir viele Dinge doppelt. Sehr viele. Wenn nicht sogar fast alle. Ich denke da nur an Waschmaschinen, Küchen, Bügelbretter, Betten, Schränke, etc. Und natürlich haben wir auch beide einen Staubsauger. Beide sind rot. Seiner ist ein klein wenig größer als meiner - aber - dass muss ich jetzt zugeben, er saugt auch besser.

Als ich den Staubsauger zum ersten Mal gesehen habe, ist mir der Makel noch gar nicht aufgefallen. Erst als ich zum ersten Mal damit hier über den Teppichboden gerollt bin, habe ich bemerkt, dass ihm etwas Entscheidendes fehlt. Nämlich das linke Hinterrad. Nun gut, damals habe ich mir nicht viel dabei gedacht. Kann ja mal passieren, dass man beim Umzug so ein Rad verliert. Und solange der Gute noch andere hat, ist das doch kein Problem. Erst vor ein paar Wochen habe ich die Wahrheit über den schwerbeschädigten Staubsauger erfahren.

Der rote Riese ist gar nicht ihm. Er hat ihm auch nie gehört, ganz im Gegenteil. Als er in diese Wohnung hier einzog, war das einzige, was schon hier war, der Staubsauger. Einsam und verlassen stand er in der großen Wohnung. Einfach zurückgelassen von der Vormieterin. Und dann noch ohne linkes Hinterrad.
Wie sollte dieser kranke Staubsauger also die vielen Stufen hier aus dieser Wohnung hinabfahren, um seiner Vorbesitzerin zu folgen? Mit einem kaputten Fahrwerk? Unmöglich.

Gott sei Dank übernahm ein gütiger Mensch diese Wohnung über den Dächern der Stadt. ER. Und weil er eben so ein großes Herz hat, durfte der Staubsauger auch bleiben. Egal, ob nun mit oder ohne Hinterrad.
Und in ein paar Tagen feiert er sogar mit uns Weihnachten. Und vielleicht schenken wir ihm sogar ein neues Rad. Nichts ist unmöglich :-)

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