Sonntag, 11. März 2007
Aufstiegsversuche


Wunderschöne Aussicht, kann man wirklich nicht meckern - es sei denn, man hat Höhenangst oder nicht die passenden Schuhe an.

In meinem Fall war es heute beides. Seine Idee, mal Sonntag früh "woanders" hinzufahren, war gut gemeint, von uns beiden aber nicht wirklich gut durchdacht.

Das merkte man spätestens als der Weg matschig und schlammig wurde. Eine Erkenntnis, die mir unser Sonntagmorgenausflug brachte: Funktionskleidung ist vorzugsweise rot oder pink. So sahen nämlich die meisten Leute aus, die uns beim Aufstiegsversuch 1 auf oben gezeigten Berg begegneten.

Erkenntnis Nummer zwei: Funktionskleidung in rot oder pink sieht zwar scheiße aus, hat aber einen Zweck: Sie ist funktional.

ER >>>> zu seinem Blog und ich hingegen, waren zwar supertoll angezogen, für einen Aufstieg in solch hohe Gefilde jedoch gänzlich falsch eingekleidet. Vor allem meine Stiefel mit Absatz freuten sich nicht gerade über die Bekanntschaft, die sie mit Kuhfladen machen durften. Zitat: "In meinem Auto ist irgendwo noch ein alter Lappen, damit kannst du sie sauber machen ..."

Nur mal so als kleiner Einschub: Auf dem Hinweg (noch im Auto) hatten wir uns noch über jemanden lustig gemacht, der an einer Tankstelle stand und sich die Schuhe im Gras abputzte ... (Nach unserem Trip wussten wir dann warum ...) Aber egal:

Nachdem Aufstiegsversuch 1 auf Grund eines schlammigen Weges abgebrochen werden musste, wagten wir einen zweiten Versuch und griffen dabei auf die moderne Technik zurück. Besser gesagt auf unser Auto. Das brachte uns nämlich schon mal ein gutes Stück näher an den Berggipfel.

Den Rest haben wir dann natürlich doch noch zu Fuß hingelegt ... Sollte ja schließlich ein Sonntagfrühdraußenausflug sein. Nach einem schweißtreibenden Aufstieg wurde man dann mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt ... Wenn man denn keine Höhenangst hat. Aber so was können Menschen, die von einer Klippe zur nächsten springen ohnehin nicht verstehen.

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Donnerstag, 8. März 2007
"Du bist so eine Orgelpfeife!"

Foto: Wikipedia - Orgelpfeifen; fotographiert 3/2005 von Benutzer:Kantor.JH

Heute Morgen, die Sonne war noch keine halbe Stunde aufgegangen, saß ER >>> zu seinem Blog wie jeden Tag vor dem Rechner und arbeitete. Mittlerweile leiste ich ihm dabei immer ein wenig Gesellschaft. Zumindest verbal. Ich bleibe dazu natürlich im Bett liegen. Mit meinem Laptop versteht sich. Jedenfalls ist es sonst immer üblich, dass er kaum einen Ton rausbekommt und mürrisch vor seiner Kiste hockt. Ab und an regt er sich auf über das Zeug, was er da so auf seinem Rechner bearbeiten muss, im Großen und Ganzen verläuft der Morgen aber in gesitteten Bahnen. Nicht so heute morgen.

Ich hatte selbst noch etwas zu tun und saß konzentriert vor meinem Lappi, als er völlig aufgebracht aus dem Arbeitszimmer gerannt kam und mir Satzfragmente entgegenschleuderte. So, wie er das immer macht ... (Am Dienstagabend hat er zum Beispiel einen Bekannten von uns gefragt, ob dieser vielleicht mit uns fahren möchte. Der Gute wusste natürlich gar nicht wohin, weshalb und wieso. Weil ER mal wieder mit den Gedanken schon wieder meilenweit voraus war, ohne erst einmal zu erzählen, worum es eigentlich geht... nämlich Berlin und Blogmesse ...)

Jedenfalls stand er nun heute morgen vor dem Bett, mit völlig zersausten Haaren und fuchtelte wild mit Händen und Füßen vor mir herum. "Orgelpfeifen", "zwanzig Euro" und "nur heute" waren die Dinge, die ich verstand. Das war passiert:

Im Netz hatte er eine Meldung entdeckt, dass heute in einer Kirche gleich um die Ecke Orgelpfeifen verkauft werden. Die größten und teuersten für gerade mal 20 Euro. Die hätten dann aber auch Maße von fast drei Metern. So eine wollte er unbedingt haben.

Ich sagte ja, wandte mich wieder meinem Rechner zu und war eigentlich ziemlich überzeugt, dass er das ganze in weniger als einer halben Stunde ohnehin wieder vergessen hatte. So schien es dann auch. Beim Frühstück sagte er kein Wort mehr über die neu entflammte Liebe zu Orgelpfeifen und auch als er später ins Büro abdampfte, kam nichts mehr zur Sprache.

Bis Nachmittag. Ich war gerade in der Stadt unterwegs als mein Handy klingelte und er mir freudestrahlend verkündete, dass eine Kollegin von ihm gerade in eben dieser Kirche Orgelpfeifen gekauft hätte. Kleinere und noch viel billigere als in der Zeitung angegeben.

Dafür hatte ich in diesem Moment echt keinen Nerv. Was bitteschön will er denn nur mit diesen Orgelpfeifen, fragte ich mich. "In die Wohnung stellen", bekam ich als Antwort. "Wir haben keinen Platz mehr in der Wohnung", erinnerte ich ihn. "Dann ziehen wir eben um!" - Gut. Wenn ER will. An mir wird es nicht scheitern.

Ich sehe schon die Wohnungsanzeige vor mir:
Orgelpfeifen suchen Fünf-Zimmer-Altbauwohnung. Das kann ja heiter werden.

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Montag, 5. März 2007
So hab ich das nie gesagt ...

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Dauerbetrieb


Da stand sie nun, meine geliebte Sens..-Maschine. Ein Weihnachtsgeschenk war sie und mir in unheimlich kurzer Zeit ans Herz gewachsen.

Mit dem Einzug in seine Wohnung brach für die Sens..-Maschine eine traurige Zeit an. Denn ER hatte eine eigene Kaffeemaschine. Eine, die gleich drei, vier, fünf, sechs, sieben, sogar zehn Tassen auf einmal kochen konnte. Da konnte meine Sens..-Maschine einfach nicht mithalten. Sie war schließlich für Singles konzepiert. Oder für Menschen, die frühs schnell eine Tasse brauchten und dann ab ins Büro flogen.

Anfangs versuchte ich ihm noch, die Sens..-Maschine schmackhaft zu machen. Ich pries ihr Design an und erzählte von den lustigen Geschichten, die ich schon mit ihr erlebt hatte. Aber da war nichts zu machen. Er schwor auf seine Kaffeemaschine. Denn die war es, die ihn schon unzählige Male bei seinen Umzügen begleitet hatte. Außerdem rechnete er mir vor, wie teuer diese Einzelpads einen wirklich kommen. Pure Verschwendung also. Auf die Tatsache, dass er täglich die Hälfte seines Kaffees in den Ausguss schüttete, ging ich nicht ein. Ich gab nach und vergaß ...

Nur manchmal, wenn wir einkaufen waren, und ich im Supermarkt gezielt zum Kaffeeregal steuerte, fiel sie mir wieder ein, meine Lieblingsmaschine. Doch statt der praktischen Pads griff ich pflichtbewusst zum Filterkaffee - wenigstens frisch gemahlen.

Vor ungefähr zwei Wochen dann passierte ein Wunder. Durch Zufall kamen wir auf die Idee den Küchentisch in seiner Wohnung, durch den Bistrotisch in meiner Wohnung zu ersetzen. Und als wir nun in meinen ungenutzten vier Wänden aufschlugen, da fiel ihm doch tatsächlich meine Lieblingsmaschine auf. Er sah sie an, umrundete sie einmal, zweimal und ein drittes Mal und sagte dann noch immer ein wenig skeptisch: "Eigentlich ist sie ja wirklich praktisch!"

Das brauchte er nur ein Mal zu sagen. Ich schnappte mir die Maschine, packte die dazugehörigen Pads ein und baute sie keine fünf Minuten später in seiner Wohnung wieder auf.

Wie gesagt, das war vor ungefähr zwei Wochen. Seitdem ist der Padverbrauch in dieser Wohnung um ca. 200 Prozent gestiegen. (Dabei haben wir sogar welche gefunden, die kaum was kosten und unheimlich lecker sind!) Die Maschine läuft frühs, mittags und manchmal sogar abends. Er hat sich neu verliebt. Und ich, ich bin auch ziemlich glücklich ...

Was so eine Sens..-Maschine nicht alles schafft!

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Mittwoch, 28. Februar 2007
Ich spiel doch nicht mit Handys!


Man stelle sich folgende Situation und anschließenden Dialog vor: Heute hat er sein neues Handy bekommen. Vom Paketdienst. Ich habe es nicht ausgepackt. Das wollte ich schon IHM überlassen. Ich stellte das Packet also schön auf den Tisch im Wohnzimmer und wartete bis er nach Hause kam.

Das Paket wurde aufgerissen, sein Inhalt über den Fußboden verteilt und erst einmal erkundet, was an dem Handy so alles dran war: Taschenlampe, Kamera, Radio und Kompass. Es war also ein Outdoor-Handy. Wasserdicht und sogar gummiert. Ganz wichtig für ihn, er wirft nämlich immer alles runter (Ich muss mal kurz was aktuelles einfügen: Gerade wirft er das Telefon immer von der einen Ecke des Raumes in die nächste und freut sich, dass nichts passiert ...)

Jedenfalls trug sich vor ungefähr zwanzig Minuten folgender Dialog in dieser Wohnung zu:

Ich: Also ich schau noch mal kurz ins Netz und geh dann mit einem Buch ins Bett. Vielleicht willst du ja mitkommen. Mit einer Zeitung oder so ...

Er: Schweigen (während er an seinem Handy rumdrückte)

Ich: Oder du nimmst dein Handy mit ins Bett und spielst dort damit noch rum.

Er: Nee. Niemals. Ich bin doch nicht verrückt. Mit dem Handy spielen, das hab ich früher mal gemacht.

Ich wiederhole nur zu gerne, dass dieser Dialog jetzt zwanzig Minuten zurückliegt. Er lümmelt mittlerweile immer noch auf dem Fußboden. Und ja, er hat das Handy in der Hand.

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Nachtrag: Wie er sich mit seinem neuen Handy unterhielt
Er: Das Handy ist ja besser als ich gedacht habe.
Er: Du musst wieder angehen, los.
Er: Geil
Er: Ein Handy, was leuchtet.
Er: Und dann geht es wieder aus.
Er: Und ein kleiner Kompass ist auch wieder dran. Wenn du nicht mehr weißt, wo du bist, fragst du einfach mich. Sehr schön.
Er: Was für ein kleines Spielzeug.
Er: Was haben wir noch für Spaßsachen. Radio ist ja auch sehr geil.
Er: Das kleine Mistding kann ja doch eine Menge. Und ich kann es ins Wasser schmeißen.
Er: Das kleine Schwarze. Und nachts sieht es ja richtig gut aus.
Er: Ich habe dich wohl unterschätzt, Telefon. Vor allem die Wasserwaage, die da dabei ist. Mein kleines Handy.
Er: Mhm. Bildschirmschoner.
Er: Oh ist das hell. Und für einen Euro schmeißen die das raus.
Er: In der DDR wärst du der König mit diesem Handy.
Er: Jetzt ist es wieder aus. Sehr schön. Und wenn man ein bisschen Langeweile hat, kann man Radio hören, während man mit dem Licht leuchtet oder sich fragt, wo ist denn eigentlich Norden. Oder den Countdown einstellen.
Er: Meinst du das stimmt mit dem Norden? Ist da drüben wirklich Norden? Geil. Norden ist da, wo der Pfeil hinzeigt.
Er: Programme? Was ist das denn? Oh, der Fitnesscoach. Oh, den mach ich mal auf. Geben Sie ihre persönlichen Daten ein. Password? Weiß ich nicht. Hab ich nicht. Ich komm hier noch nicht so klar. Programm wird geschlossen??? Hallo???

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Wie er mich krank machte ...


So. Erst mal Entwarnung. Nachdem ER sich schon Sorgen um mich gemacht hat, kann ich heute mal alle beruhigen. Es scheint Licht am Ende des Tunnels. Aber dazu vielleicht ein anderes Mal mehr.

Heute Morgen hatte ich nämlich ein ganz anderes Problem. Also, falsch. Eigentlich hatte ich erst gar kein Problem und dann, dank ihm, ein ziemlich großes. Und ekelig war es noch dazu ...

Seit Wochen liegt er mir in den Ohren, dass ich unbedingt mal meinen Reizhusten (der komischerweise immer nur nachts auftritt) abklären lassen soll. Nun bin ich nicht gerade ein Fan von Ärzten. Die Geschichte mit meinem abgebrochenen Zahn hatten wir hier ja schon mal.


Heute Morgen war die Gelegenheit aber günstig und ich ließ mich von ihm überreden, die Ärztin gleich hier in der Straße aufzusuchen. Eigentlich ging es mir ganz gut. Ein bisschen müde vielleicht, aber ich hatte auch schlecht geschlafen. Nun denn, frohen Mutes machte ich mich also auf, die Sache mit meinem Husten abklären zu lassen.

Und obwohl hier in der Gegend gerade Noro-Virus-Alarm ist, war das Wartezimmer erstaunlich leer. Super, dachte ich. Bin ich schnell wieder zu Hause. Dann kam alles anders. Als ich der Frau in Weiß die Symptome schilderte, schaute sie mich ziemlich besorgt an, griff zu ihrem Lieblingsinstrument und schaute mir mit einer Mini-Taschenlampe in den Hals.

Ihr "Wissen Sie, was Sie haben?" klang irgendwie gar nicht beruhigend. Noch bevor ich überhaupt etwas antworten konnte, drückte sie mir ihre Taschenlampe in die Hand und schickte mich zum Spiegel. "Sagen Sie mal Ahhhh. Und? Was sehen sie?"

Iiiiieh. Iiiiieh und noch mal Iiiiiieh. Mein ganzer Rachen war gerötet und mit weißen Pünktchen übersät. "Eiter", erklärte sie mir stolz. Mein Frühstück lag keine zwanzig Minuten zurück.

Eitrige Mandelentzündung. Na toll. Was für eine Diagnose. Bevor ich diese Praxis betrat, fühlte ich mich gesund. Oder zumindest nicht übermäßig krank. Mit einem Rezept, einer Krankschreibung und einer Überweisung zum Lungenarzt trabte ich nach Hause.

Vielen Dank auch, Herr Marc Sandt. Dafür spiele ich jetzt den Rest der Woche die Leidende!!!!

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